Unsere Arbeitsgemeinschaft
Einige Campingplätze in der Elbtalaue, entlang der Elbuferstraße zwischen Hohnstorf
und Schnackenburg, gibt es schon seit fast 40 Jahren. Anfangs wurden die Plätze
überwiegend von Touristen mit einem Zelt und auch nur am Wochenende und in den Sommerferien genutzt. Anfang der 70er Jahre des
letzten Jahrhunderts begann dann die Zeit der Wohnwagen, und damit begann auch für
die Nutzer und Betreiber der Campingplätze eine neue Epoche: Die Camper waren nun in
der Lage, den Campingplatz öfter und länger zu nutzen, das lästige Auf- und
Abbauen der Zelte entfiel, auch bei weniger gutem Wetter war nun Camping möglich. Das
Dauercamping war geboren. Ein Vorteil auch für die Betreiber der Plätze. Sie konnten
die Stellplätze nun für das ganze Jahr vermieten, das Einkommen war gesichert - man
Zusammenkunft der Campingplatz-Betreiber 1996
betrachtete die Camper nun aber weniger als Gäste, sondern eher als Pächter einer
Parzelle. In den folgenden Jahren entwickelten sich einige Campingplätze - sicher auch
deshalb - leider zu Schrebergartenkolonien. Ein Trend, der dem eigentlichen Campinggedanken
widerspricht. An dieser negativen Entwicklung waren die Kommunen nicht ganz unschuldig.
Die Campingplätze wurden überwiegend sich selbst überlassen und fanden kaum
Eingang in die touristischen Planungen der verantwortlichen Gemeinden.
Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts zeigte sich, dass "Dauercamping" ALLEIN nicht
mehr die Existenz der Campingplätze in der Elbtalaue sichern konnte. Viele ältere
Menschen gaben ihren Stellplatz auf, Nachwuchs gab es kaum. Die jungen Leute flüchteten
nicht mehr am Wochenende ins Grüne, sondern nutzten die vielfältigen Angebote in
der Großstadt.
Nicht nur auf dem ADAC-Campingplatz Alt Garge erkannte man die Probleme. Dort wurde man
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Camping in der Elbtalaue 1967
aber aktiv und gründete 1988 einen Beirat. Deren Mitglieder, Vertreter des ADAC-Hansa
und einige Camper von Alt Garge, entwickelten gemeinsam Maßnahmen, um die Attraktivität,
den Komfort und die Wirtschaftlichkeit des Campingplatzes zu verbessern. Dazu gehörten
auch Maßnahmen, die dem Natur- und Umweltschutz dienen sollten. Und man war sich
darüber klar, dass dazu die Strukturen des Campingplatzes verändert werden mussten.
Das war eigentlich die Geburtsstunde unserer Arbeitsgemeinschaft.
Ab 1992 gab es eine Platzzeitung, eine der im Beirat entwickelten Ideen. Das Camper-Magazin
PLATZHIRSCH weitete sich in den nächsten Jahren auf andere Campingplätze in der
Elbtalaue aus und wurde in der Folge das Bindeglied zwischen den Campern und Betreibern der
heute in der Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Campingplätze. Ab 1995 gab
es dann regelmäßige Zusammenkünfte der Campingplatz-Betreiber mit einem
intensiven Erfahrungsaustausch, an denen häufig auch die örtlichen Touristiker und
andere interessierte Gäste teilnahmen.
Zu Gast bei der Arbeitsgemeinschaft: Frau Dr. Sell-Greise, Beauftragte der Bezirksregierung
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1997, bei der Einrichtung des (inzwischen gescheiterten) Nationalparks Elbtalaue,
waren wir eine der wenigen Gruppen, die mit der Schutzgebietsverwaltung konstruktiv
zusammengearbeitet hat. Schon damals stellten wir den Antrag, ausgewiesene Schutzgebietszonen
am Elbufer für die Camper freizustellen. Unsere Forderungen sind heute - viele Jahre
später - im Gesetz über das "Biosphärenreservat Niedersächsisches
Elbetal" berücksichtigt.
Im Oktober 2000 starteten wir mehr oder weniger
zufällig mit einem Projekt-Entwurf für natur- und umweltfreundliche
Campingplätze in der Elbtalaue bei der AEP, der Agrarstrukturellen-Entwicklungs-Planung
(einer Initiative der Bezirksregierung Lüneburg). Auf der Projekt-Messe in Tripkau
im Oktober 2000 erregten wir mit unserem Stand
Juni 2002: Fernsehen zu Gast bei der Arbeitsgemeinschaft
zumindest soviel Interesse, dass wir uns entschlossen, weiter zu machen.
Für ihre Aktivitäten wurden im Januar 2002 alle (damals acht) Campingplätze
als umweltfreundliche Betriebe vom "Tourismusband Elbe" ausgezeichnet.
Und die Campingplätze unterzogen sich freiwillig einer Kontrolle durch die
Bauämter und Unteren Naturschutzbehörden der Kreisverwaltungen Lüneburg
und Lüchow-Dannenberg in Bezug auf die gesetzlichen Vorschriften für Gebäude,
Brandschutz, elektrische Sicherheit, Hygiene und Naturschutz.
Anfang des Jahres 2002 lief das AEP-Projekt aus. Um die
bisher geleistete Arbeit zu sichern und um erfolgreich weiterarbeiten zu können,
haben sechs der ehemals acht Campingplatz-Betreiber die Arbeitsgemeinschaft
Ökocamping-Elbtalaue gegründet. Zwischenzeitlich hatten alle Betreiber eine Lizenz
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Unser erster "Messestand": Okt. 2000 in Tripkau
für ihren Campingplatz bei VIABONO, der neuen Umwelt-Dachmarke für Tourismusbetriebe,
beantragt. Die an der Arbeitsgemeinschaft beteiligten Campingplätze haben in den letzten
Jahren erhebliche Mittel in den Natur- und Umweltschutz investiert und engagiert einen neuen
Camping-Kurs eingeschlagen: Energiesparlampen und Durchflussminderer, Solar- und
Holzhackschnitzelanlagen zur Warmwasserbereitung, optimale Mülltrennung und Programme
für standortgerechte Bepflanzung, Verzicht auf Kunstdünger und auf Dosenverkauf,
Fragebogen- und Aufklärungsaktionen für die Gäste, Messe-Präsenz mit Partnern
auf dem "Reisepavillon" und auf der ÖXPO.
Heute sind sechs Campingplätze
Mitglied in der Arbeitgemeinschaft. Mit über 1.100 Stellplätzen für Wohnwagen,
Wohnmobile und Zelte auf gut 30 ha Fläche ist das ein recht ansehnliches
Übernachtungpotential für Camper. Mit unserer Arbeit wollen wir in erster Linie
den Bekanntsheitsgrad der Region Elbtalaue steigern und für einen naturnahen, umweltbewussten
Camping-Tourismus werben.
Camping in der Elbtalaue heute
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